Ein fast perfekter Morgen in Amsterdam. Hätte es nicht gefühlte Null Grad, alles wäre Bombe. Ich ausgeschlafen. Mitten in einer vibrierenden Weltstadt (obwohl diese nur knapp über 800-Tausend Einwohner hat) und scheinbar nur schöne und interessante Menschen um mich herum. Aber das kann womöglich auch an der rosaroten Brille liegen.

Wie auch immer, die erste Station heute ist das Café der SIXTY ONE COFFEE ROASTERS in der Kinkerstraat 112. Von den Cafés die heute noch folgen werden, eindeutig einer meiner Favoriten. Das SIXTY ONE ist nicht besonders groß, vielleicht 30m² ebenerdig und nochmal so viel im Tiefparterre. Oben befindet sich das eigentliche Café, mit den üblichen Holzhockern, Holztischen und dem Holztresen mit einer imposanten SPIRIT von KEES VAN DER WESTEN darauf. Den besonderen Charme bekommt das Café ohnehin durch die Immobilie an sich. Die selbst gezimmerten Holzarbeiten können da kaum schaden, zumal das hippe Personal und Publikum überaus sympathisch rüber kommt.

Ein paar Stufen weiter unten finden sich raumfüllend gestapelte Kaffeesäcke und die dazugehörige PROBAT-Röstmaschine. Drum herum ist nochmal Platz für ca. 7-10 weitere Sitzplätze. Im Normal-Betrieb wohl eher die „Katzen-Bar“, aber wenn geröstet wird eindeutig die Pool-Position.

Zwecks Überfüllung musste ich auch mit „Unten“ Vorlieb nehmen und eben dort meinen FLAT WHITE genießen. Flat White? Im Grunde nur ein neuer Name für den altehrwürdigen Cappuccino. Es ist nämlich quasi dasselbe. Einzig die Konsistenz der Milch ist hier deutlich feinporiger und die gute alte Milchhaube fehlt. Die flache, sämige Oberfläche (daher der Name) ermöglicht erst die schönen Muster, die sogenannte Latte Art. Und da der Barista von Welt heute nur noch mit sogenanntem Mirco-Schaum arbeitet und Herzen, Schwäne oder sonstige Bilder auch auf Cappuccino gießt, bleibt es Ihnen überlassen was Sie bestellen. Sie bekommen wahrscheinlich dasselbe.

Ach ja, fast hätt ich`s vergessen. Der Flat White war hervorragend. Der Beste des Tages. Ich würde auch behaupten, er wurde hier mit einem doppelten Espresso gemacht. Bislang dachte ich auch, ehrlich gesagt, dass wäre der große Unterschied.  Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.