STARBUCKS RESERVE ROASTERY MAILAND

So, das ist sie also. Die mit großem Getöse angekündigte, STARBUCKS RESERVE ROASTERY. Zugegeben, bislang kannte ich das Reserve-Konzept nur vom Hörensagen und nach dem Presse-Hype um den Launch von RESERVE im Jahr 2015, hat’s mich dann auch nicht mehr weiter interessiert. Seattle ist ja auch ganz schön weit weg. Und jetzt das.

Ich kann STARBUCKS nicht leiden. Soll heißen, wer Toffee Nut Latte, Iced Caramel Macchiato oder im schlimmsten Fall Espresso Con Panna ausschenkt, macht sich im Sinne des guten Geschmacks strafbar und kommt irgendwann in die Kaffee-Hölle. Und als ich hörte, der amerikanische Kaffee-Gigant, würde seine erste Filiale, im Mutterland der Espresso-Kultur eröffnen, dachte ich, so what, sollen sie doch, die werden schon sehen was sie davon haben. Aber erstens, ist es mit dem Mutterland inzwischen so eine Sache. Und zweitens, hat sich der Herr Starbucks wohl einfach gesagt, „Ich scheiss euch zu mit meinem Geld, da gibt es kein entkommen“. Und so kam es dann auch, mit der STARBUCKS RESERVE ROASTERY.

 

Die STARBUCKS RESERVE ROASTERY, eröffnet im September 2018, ist nach Seattle und Shanghai, erst die dritte Destination weltweit und sucht, ja ich muss es leider sagen, nicht nur in Mailand seinesgleichen. Voll krass, könnte man dieses riesige, mit Millionen ausgestattete und bis ins Detail durchgeplante Kaffeehaus auf Neudeutsch auch bezeichnen.

Hinter historischen Gemäuern, dem ehemaligen Sitz der Mailänder Post, welche sich den Luxus exponierter Lagen wohl nicht mehr leisten will, gibt es jetzt ein Kaffeehaus in Übergröße. Auf geschätzt mehreren tausend Quadratmetern, wird hier geröstet, verpackt und vor allem verkauft. Ein überdimensionaler Kupferbehälter, indem sich das Kaffee-Lager befindet, versorgt, voll automatisiert, die einzelnen Bars und Verkaufstheken mit frisch geröstetem Kaffee. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Und beängstigend zugleich.

Im Kaffeehaus der Superlative gibt es quasi fast alles, was das Kaffee-Herz begehrt. Filter-Spezialitäten in allen erdenklichen Varianten, von der Chemex über Handfilter, Syphon oder Aeropress. Und natürlich die Klassiker, Espresso, Cappuccino und Co. Allesamt professionell zubereitet auf Black Eagles von Victoria Arduino, selbstverständlich mit RESERVE-Branding, wie alles im Haus. Die Leute hinter der Bar wissen ziemlich genau was sie tun und auch sonst wird hier nichts dem Zufall überlassen. Von der schieren Größe, dem bis ins Detail durchdachten Design und perfekten Merchandising muss man, ob man nun will oder nicht, beeindruckt sein. Alles andere wäre schwer darstellbar.

STARBUCKS kommt mit aller Macht. Statt Filialen in verschiedenen Regionen Italiens zu eröffnen, konzentriert man sich erst mal auf Mailand. So wurden seit September, sang und klanglos, 4 weitere Filialen eröffnet und mit der PRINCI BAKERY ein Partner gewonnen, der einerseits sämtliche Brot und Backwaren liefert und auf der anderen Seite, quasi als Gegenleistung, sämtliche Filialen mit STARBUCKS RESERVE Café-Bars ausgestattet hat. Somit kommt man, auf einen Schlag, um Starbucks, respektive RESERVE in Mailand nicht mehr herum.

Howard Schultz, CEO von Starbucks, wird’s freuen. Träumt er doch seit einem Besuch im Jahr 1983 von einem Café in Mailand. Es hat dann doch etwas länger gedauert, dafür kam man jetzt mit einem großen Knall. Und Mailand ist um eine Attraktion reicher. Respekt.