KAFFEE, unser Lieblings-Getränk. Wo kommt der bloß her und wo hat er seinen Ursprung? Irgendwie weiß das keiner so genau. Klar ist nur, die empfindliche Pflanze ist ziemlich anspruchsvoll, was die klimatischen Rahmenbedingungen betrifft. Soll heißen, sie mag es weder zu kalt, noch zu warm. Bei konstanten Temperaturen um die 25° und regelmäßigem, aber bitte nicht zu starkem, Niederschlag fühlt sie sich am wohlsten. Deshalb wächst und gedeiht die kleine Diva auch nur in einem etwa 5000 Kilometer breiten Band entlang des Äquators, dem sogenannten Kaffeegürtel. Und das vorzugsweise in Höhen zwischen 800 und 2000 Metern.

„Wann und wo der Kaffee letztendlich entdeckt wurde, weiß keiner so genau“

Wann und wo die Pflanze entdeckt wurde, wer, wann, wo zum ersten Mal so etwas wie ein Getränk daraus gemacht hat oder gar die Kerne der Frucht über dem Feuer röstete – das wird für immer ein Geheimnis bleiben. Legenden und wissenschaftliche Varianten gibt es zahlreiche, historisch belegbar sind jedoch die wenigsten. Klar ist nur, irgendwo zwischen dem heutigen Tschad und Jemen, muss es wohl gewesen sein. Und genau dort, im Südwesten Äthiopiens, spielt auch die wohl bekannteste Geschichte, rund um die Entdeckung des Kaffees.

1671 verfasste Antonius Faustus Naironi seine Sicht der Dinge in einem kleinen Werk, mit dem etwas sperrigen Titel „De saluberrima Potione Cahuè seu Cafè nuncupata Discursus“. Darin geht es um den Hirten Hassan (oder Kaldi, so genau weiß man das nicht), dessen Ziegen nach dem Verzehr einer unbekannten, roten, beerenartigen Frucht vollkommen aus dem Häuschen geraten.

„Es ist Nacht in den Bergen des Jemen, kühl und sternenklar, doch Hassan kommt nicht zur Ruhe. Unentwegt klappern die Hufe seiner Ziegen über die Felsen. Seit die Tiere von diesen roten Früchten gefressen haben, schlafen sie nicht mehr. Der Hirte bringt Blätter und Früchte zum Iman, doch auch  der kennt die Pflanze nicht. Zum Abend versucht der Alte, sich einen Tee daraus zu brauen. Am Herd erhitzt er die Kerne der Frucht und gießt kochendes Wasser darüber. Welch bitterer Sud. Alsbald überkommt ihn ein seltsames Gefühl. Als ob das Gefühl der Müdigkeit von ihm gefallen ist. Schnell geht sein Atem und die Nacht erscheint ihm wie der Tag.“

Über die Jahrhunderte hat sich diese Erzählung, in unzähligen Varianten, über den ganzen Erdball verbreitet und hat es so, von einer einfachen Geschichte, zur Entdeckung des Kaffees gebracht. Als Autor möchte man da ja vor Freude im Dreieck springen. Schade nur, wenn er es nicht mehr erleben darf.

Sicher ist jedoch, schon im Jahr 1582 berichtete der Augsburger Naturforscher und Botaniker Leonard Rauwolf über den Genuss von Kaffee und laut Thomas Leeb, Verfasser mehrerer Bücher zum Thema, machten Archäologen im heutigen Tschad eine erstaunliche Entdeckung. Bei Ausgrabungen fanden diese scheinbar Reste von Kaffeebohnen in einer steinzeitlichen Feuerstelle. Geschätztes Alter – 14.000 Jahre! Das ist schon wieder so alt, dass es eigentlich kaum zu glauben ist. Zumal in den gängigen Portalen darüber rein gar nichts zu finden ist und wir reden hier über eine Kaffee-geschichtliche Sensation. Aber, wer weiß…