Die Villa Kennedy in Frankfurt am Main

Ist eine Regel erst mal aufgestellt, muss diese scheinbar ständig gebrochen werden. Im Guten wie im Schlechten. Man kann sich quasi auf nix mehr verlassen. Nicht mal mehr auf ein über viele Jahre gefestigtes Vorurteil, welches besagt, in Hotels gibt`s nur Plörre zu trinken. Zwei Luxus-Herbergen später, muss plötzlich alles neu überdacht werden. Nur zwei Dinge scheinen unverrückbar zu sein. Die kleinen Kaffees sind absurd teuer und ich werde wohl in diesem Leben nicht mehr in den Genuss kommen, dort zu nächtigen.

Ziemlich verlässlich ist allerdings die Wahl der Kooperations-Partner. Hier setzen die Hotels, auch die Villa Kennedy, immer noch auf Industrie-Röster. Was bei Wein und Gin längst verpönt ist, wird beim Kaffee noch stoisch akzeptiert. Mindestens so lange, bis die anspruchsvolle Kundschaft auch hier die Maßstäbe ansetzt, die einem Hotel dieser Klassifizierung gerecht werden.

Espresso-Notfall

Wie auch immer, der Barmann, hinter dem schicken Tresen, holte aus der Bohne raus, was rauszuholen war. Und ich war einfach nur froh, einen kleinen Schwarzen zu bekommen, der auch noch besser war als erwartet. Trotzdem, 5 Euro für einen Espresso ist schon `ne Hausnummer. Das mach ich nur im absoluten Notfall. Und ja, das war einer.