Der Pflicht Termin für Europas Kaffee-Szene im April.

Ok, Pflicht ist vielleicht das falsche Wort. Denn hier macht kaum einer den Anschein, als müsse er eine Pflicht erfüllen. Im Gegenteil, die Lust und Leidenschaft am Thema Kaffee ist hier überall zu spüren. Egal ob One-Man-Show oder Global Player, alle hier eint ein großer Enthusiasmus und die Überzeugung die Kaffee-Welt ein bisschen besser zu machen – oder gar zu revolutionieren. Diese Mischung aus kalkuliertem Business und Aufbruchstimmung, machen das LONDON COFFEE FESTIVAL zu einem überaus sympathischen Event, der auf jeden Fall immer einen Besuch wert ist.

Und dann ist da ja auch noch London. Was für eine Stadt. Auch wenn man sich, wie ich, nur in einem kleinen Radius des Eastends bewegt, irgendwo zwischen Shoreditch und Spitalfields, kann man doch mit jedem Atemzug die Weltstadt einsaugen. London ist hier vor allem eines, ziemlich cool. Von den ganzen Speciality-Coffee-Spots ganz zu schweigen. Aber davon mehr ein anderes Mal.

Welche Beliebtheit das Festival inzwischen erlangt hat, sieht man an der Besucher-Schlange, welche sich locker 200 Meter über die Brick Lane erstreckt. Dementsprechend gefüllt sind auch die Räumlichkeiten der OLD TRUMAN BREWERY, einer stillgelegten Brauerei, die heute für Veranstaltungen aller Art genutzt wird. Und eben auch das Zuhause des LONDON COFFEE FESTIVALS ist.

Hier trifft sich in erster Linie das Who is Who der englischen, oder besser gesagt, Londoner Röster-Szene, angereichert mit brandneuen oder auch weniger neuen Produkten rund ums Thema Kaffee. Soll heißen, Tassen, Handfilter, Glaskannen, Syphons, Handmühlen, Tamper, Espressomaschinen, Röstmaschinen, und, und, und… Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Und natürlich jede Menge Kaffee, in den unterschiedlichsten Darreichungsformen. Espresso, Cappuccino, Flat White, Pour Over, Cold Drip und auch den einen oder anderen Signature Drink, die teils ziemlich einfallsreichen Kreationen der Baristas. Man könnte auch sagen, Cocktails auf Basis von Spezialitäten Kaffee.  Und das geht zum Beispiel so:

  • 19 Gramm Ethiopia Gedeo Yirgacheffe
  • 260 Gramm 94 Grad heißes Wasser
  • 2,5 – 3 Minuten Extraktionszeit
  • Zwei Vanille-Schoten mit dem Kaffee übergießen
  • 20 ml Rooibos Tee Syrup
  • 5 ml Grand Marnier
  • 10 ml Chairman`s Reserve Rum
  • 1 Scheibe Grapefruit

…und fertig ist der Coffee Cocktail. Dieser kommt, der Vollständigkeit halber, vom griechischen Barista George Koustoumpardis. Der Signature Drink ist übrigens eine von 7 Disziplinen bei den Coffee Masters, ein internes, aber viel beachtetes Turnier, das auf dem Londoner Festival und in New York ausgetragen wird.

Eines ist jedenfalls klar, Kaffee-Interessierten wird hier einiges geboten. Es gibt Cup-Tastings, Vorträge und die meisten Aussteller gewähren dem Publikum auch mal einen Blick hinter die Kulissen. So werden beispielsweise Röstprofile offen gelegt und um so die verschiedenen Stufen des Röstprozesses zu erklären. In Italien wäre das ein klarer Geheimnisverrat. Offensichtlich sehen das die Londoner Röster etwas gelassener. Gut so.

London ist ja immer eine Reise wert und auf dem LONDON COFFEE FESTIVAL ist jeder herzlich willkommen. Nur die ersten beiden Tage sind ausschließlich dem Fachpublikum vorbehalten. Weitere Infos finden Sie unter: londoncoffeefestival.com

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