Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich zu Evisu-Zeiten (Japanische Jeans-Marke) durch die Straßen von Amsterdam irrte, auf der Suche nach einem guten Espresso. Leider meist erfolglos. Quasi Espresso-Wüste. Seitdem hat sich glücklicherweise so einiges getan.

Amsterdam hat neuerdings eine ziemlich quirlige Kaffee-Szene. An fast jeder Ecke findet man Cafés, die das Thema geradezu zelebrieren. Espresso, Cappuccino, Flat White, alles wird mit größter Sorgfalt zubereitet und dem sympathisch hippen Publikum freudestrahlend serviert.

Die Entwicklung hin zur Third-Wave-Metropole ist wohl auch den Initiatoren des LONDON COFFEE FESTIVALS nicht entgangen und diese haben, nach New York, hier ein weiteres Treffen der Kaffee-Szene organisiert.

Mit der alten WESTERGASFABRIEK hat man auch die perfekte Location gefunden. Das ehemalige Gaswerk ist wie geschaffen für dieses kleine, feine Festival. Im architektonisch imposanten Kessel und einer weiteren, kleinen Fabrikhalle gibt sich die Amsterdamer Röster-Szene ein Stell dich ein.

SCREAMING BEANS, BOCCA, BLOMMERS, BRANDMEESTERS, WHITE LABEL oder TWO FOR JOY, so heißen u.a. die Röstereien, die sich hier präsentieren. Und die haben jede Menge feine Kaffees im Gepäck, die es zu probieren lohnt. Hochwertige Röstungen, meist aus Micro-Lots, in unzähligen Geschmacksrichtungen und Variationen sind im Angebot. Darf`s frisch gebrühter Kaffee aus dem Handfilter sein oder lieber mit dem Syphon zubereitet? Cappuccino oder Flat White? Espresso eher fruchtig oder kräftig? Für mich ganz klar Letzteres. Mein Favorit: MOUNT EVEREST von BLACK REBEL.

Und für die ganzen Premium-Kaffees braucht`s natürlich auch die entsprechenden Gerätschaften. Unter KEES VAN DER WESTEN oder LA MARZOCCO macht`s hier keiner. Wir sind hier schließlich in Amsterdam, der neuen europäischen Hauptstadt des Kaffees (na ja, nach London). Apropos, die DUTCH BARISTA CHAMPIONSHPS 2016 wurden ebenfalls während des COFFEE FESTIVALS ausgetragen. Also, ganz schön was los hier in der Westergasfabriek.